Nachdem Mausio in den vergangenen Wochen schon einige Singles veröffentlicht hat, ist ab sofort sein komplettes Album „unCENSORED“ erhältlich. Wir durften den Musiker zum exklusiven Interview treffen und haben mit ihm über den Entstehungsprozess, die Leadsingle „Trapped“ und über seine Actionfigur gequatscht.
So sehr hat Mausio sein neues Album „unCENSORED“ mental geholfen
Claudio, mega cool, dass wir dich heute zum Interview treffen dürfen. Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Album „unCENSORED“, das seit heute erhältlich ist. Darauf werden wir auf jeden Fall gleich ganz ausführlich eingehen. Doch vorher noch die wichtigste Frage überhaupt: Wie geht es dir?
Mausio: Jetzt, wo das Album endlich draußen ist, geht es mir gut. Dieser ganze Entstehungsprozess hat sehr lange gedauert und wir mussten einige Hürden überwinden. Aber nun bin ich einfach nur sehr zufrieden mit dem Ergebnis und froh, dass alles am Ende so funktioniert hat.
Das freut uns sehr zu hören. Vor ein paar Wochen sah das ja ein wenig anders aus, nach deinem Sturz beim Echelon Festival. Umso mutiger war es, dass du uns dann aber auf Social Media getreu dem Motto „unCENSORED“ so an deinen Gedanken dazu hast teilhaben lassen. Inwieweit hat dir bei der Aufarbeitung der ganzen Situation auch dein neues Album denn Kraft gegeben?
Mausio: Erst mal vielen Dank für das positive Feedback, weil es mir echt so schwerfällt, mit der Kamera zu sprechen und wer mich kennt, weiß auch, dass ich solche Storys von mir eher vermeide. Ich schreibe viel lieber.
Wenn man überlegt, wie heftig die ganze Sache war, dass ich aus zwei Metern Höhe direkt mit dem Kopf auf hartem Boden aufgekommen bin, ist es einfach nur umso unglaublicher, dass mir nichts passiert ist. Ich merke aber, dass ich viel vorsichtiger geworden bin, was die Bühnenperformance angeht. Normalerweise drehe ich gerne mal ein bisschen durch und springe mit in die Moshpits, allerdings behalte ich mir das jetzt erst mal vor. Ich habe so eine große Verantwortung für mich, die Fans, aber auch meinem Team gegenüber, sodass ich nicht einfach ausfallen möchte.
In der ganzen Situation haben mich die Euphorie für die Albumtour sowie das Album selbst auf jeden Fall ablenken können und ich bin erleichtert, dass ich das jetzt alles so wahrnehmen kann.
Mausio: „Die Albumproduktion war wie ein Crashkurs für den Führerschein“
Erzähl uns gerne mal ein wenig zur Entstehung des Albums. Wie wir lesen konnten, hast du dafür ja mit Sängern und Songwritern aus der ganzen Welt gearbeitet.
Mausio: Ich habe 2020 mein erstes eigenes Studio gebaut und konnte durch die Pandemie dort die Zeit effektiv nutzen. Also habe ich viele Songideen entwickelt und dadurch, dass das Clubgeschäft gefehlt hat, dachte ich mir, ich mache musikalisch einfach mal das, worauf ich Lust habe. Ich konnte meine Fühler einfach in mehrere Richtungen ausstrecken und mich etwas ausprobieren, wobei ich auch sehr viel gelernt habe – über das Produzieren und mich. Das ist für mich so gewesen, als wenn man einen Crashkurs für den Führerschein macht. Und dann habe ich später realisiert, dass ich so viele Songs produziert hatte, dass ich daraus ein Album bauen kann. Ich habe gewissermaßen ein Album gemacht, ohne dass ich wusste, dass ich ein Album mache. Im April 2021 entschieden wir uns dann final für das Release des Albums und das sollte natürlich so perfekt wie möglich werden. Ich wollte unbedingt beide Seiten von mir zeigen: Die Club-Seite als auch die andere Seite, mit der Musik, die ich selbst cool finde.
Was war so der schönste Moment, während der gesamten Produktions-, aber vielleicht sogar auch schon anfänglichen Promo-Phase des Albums?
Mausio: Der schönste Moment im Albumprozess war der Dreh in Island. Dort wurde alles auf einmal wirklich real und ich stand an diesen magischen Orten und dachte: „Krass man, ich bringe wirklich mein zweites Album raus.“ Auf dieser Reise hat das Album, auch nach dem langen auditiven Prozess, ein Gesicht bekommen. Ich konnte den Songs, die ich im Studio gemacht hatte, ein visuelles Gerüst geben und alles fing an, sich in ein Gesamtkonzept zu fügen.
„unCENSORED“ – diese Bedeutung hat der Titel
Wie bist du zum Titel „unCENSORED“ gekommen? Kam dir die Idee schon damals, als du dein erstes Album „CENSORED“ veröffentlicht hast, dass es dann auch mal ein „unCENSORED“-Album geben muss?
Mausio: Nein, das hat sich relativ natürlich entwickelt. Ich habe während der Pandemie Songs erstellt, die für mich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht üblich waren, aber die mich ausmachen. Songs, die ganz roh und ohne Druck von den Fans, vom Label, von der Presse, einfach das repräsentieren, was mir Spaß macht – und daher auch der Name „unCENSORED“.
Würdest du also sagen, dass die Pandemie die Individualität im EDM-Genre geschärft/wiederbelebt hat?
Mausio: Ich kann jetzt natürlich nur für mich sprechen, aber ich kann sagen, dass mir diese Zeit sehr viel Confidence gegeben hat, mit dem, was ich tue. Es war vor der Pandemie immer schon mein Traum, dass ich in die Richtung eines internationalen Sounds gehen kann und dafür hatte ich in diesen Monaten die Möglichkeit.
Gleichzeitig mit dem Release des Albums ist heute auch deine Single „Trapped“ erschienen – dein laut Instagram „best produziertester Song“. Was macht die Nummer so einzigartig?
Mausio: Das ist ein Song, den ich so noch nie gemacht habe. Ich finde, da passt einfach alles zusammen – alle Instrumente harmonieren gut miteinander, der Text hat eine gewisse Tiefe, Bibi performt auf dem Track mega gut und er war innerhalb von nur zwei Tagen fertig, was sehr unüblich für mich ist. Normalerweise arbeite ich monate- oder jahrelang an einem Song, aber bei „Trapped“ ging das alles wirklich super schnell. Ich habe sogar den Mix selbst gemacht, weil ich niemanden mehr was verändern lassen wollte. Und auch die Reaktionen auf die Nummer – egal, ob von meiner Familie, meinen Freunden oder einem Fahrer auf dem Weg zu einer Veranstaltung – waren einfach so positiv und alle hatten diesen Gänsehautmoment.
Mehr als nur eine CD: Warum Mausios Albumbox mit vielen Erinnerungen verbunden werden soll
Kommen wir nun zu einem weiteren Thema passend zum Album. In deinem Onlineshop gibt es auch eine Albumbox zu kaufen. Darin befindet sich neben der CD unter anderem auch ein Kalender und eine One-Night-Stand-Zahnbürste. Ich glaube, das musst du uns mal erklären.
Mausio: Ich glaube, dazu gibt es nichts zu erklären (lacht).
Ein weiterer Bestandteil der Box ist eine Actionfigur. Hast du früher als Kind gerne mit Actionfiguren gespielt?
Mausio: Klar. Aber vor allem ist die Figur dafür gedacht, sie als besonderes Andenken aufzubewahren. Ich habe zum Beispiel ein Regal in meiner Wohnung, wo ich genau solche Erinnerungen in Form von Requisiten sammel.
Wenn du der Actionfigur Superkräfte verleihen könntest, welche wären das und warum?
Mausio: Definitiv Teleportieren! Erstens wäre es zum Touren mega praktisch und zweitens: Wie geil wäre es, wenn man sich einfach immer in einer Sekunde an seinen aktuellen Wunschort teleportieren könnte?
„unCENSORED“ on tour
Kommen wir nun zur letzten Frage: Du bist gerade schon auf großer Albumtour. Worauf können sich deine Fans, die bei den kommenden Tourstopps dabei sind, freuen? Was erwartet uns bei deiner Show?
Mausio: Ich versuche, das Festival-Gefühl, das ich diesen Sommer eingefangen habe, mit in das Club-Feeling zu integrieren und dass dementsprechend Stimmung aufkommt. Aber natürlich möchte ich auch den Fans mein Album live näherbringen. Ich spiele in meinen meist 90-minütigen Sets zu 90 Prozent meine eigenen Songs, was ich, aber auch andere für sehr unüblich halten, und daran halte ich auf jeden Fall fest bei meinen Auftritten. Und gerade jetzt mit dem Album kann ich das umso mehr unter Beweis stellen.
Das sind die kommenden Tourdates von Mausio:
- 07.10.22: Friedrichshafen (Gerrix)
- 14.10.22: München (Neuraum)
- 15.10.22: Köln (Bootshaus)
- 29.10.22: Geldern (E-dry)
- 05.11.22: Egeln (Wilde Zicke)
- 11.11.22: Paderborn (Residenz)
- 26.11.22: Potsdam (Waschhaus)
Fotocredits: Mausio
Schon gewusst?
In einem Q&A auf Instagram hat Mausio kürzlich verraten, dass Skrillex’ Song „Scary Monster And Nice Sprites“ ihn zum Musik machen gebracht hat. Außerdem sind Privatpartys sein Tipp für DJ-Anfänger, um das Auflegen zu üben.