Die Diskussion um künstliche Intelligenz in der Musikindustrie bleibt aktuell: Hardwell hat sich klar gegen den Einsatz von KI in der Musikproduktion ausgesprochen. In einem Interview mit dem Luxus-Lifestylemagazin Haute Living machte der niederländische DJ und Produzent seine Position deutlich.
Hardwell spricht über künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz ist längst nicht mehr nur ein Zukunftsthema – sie hält auch Einzug in die Musikproduktion. Während einige Künstler sie als kreatives Werkzeug begrüßen, sehen andere in ihr eine Bedrohung für die Authentizität elektronischer Musik. Hardwell, einer der größten Namen der Szene, bezieht nun im Interview mit Haute Living klar Stellung gegen den Einsatz von KI.
„Das Tolle an elektronischer Musik ist, dass sie immer wieder Grenzen überschreitet und die KI immer wieder versucht, aufzuholen.“
– Hardwell
Weiter sagt er: „KI kann nichts wirklich Neues erschaffen – sie macht immer das, was bereits getan wurde. Ich denke, das ist eines der wichtigsten Dinge, wenn es um Dancemusik geht, nach vorn zu blicken.“ Laut Hardwell hinkt KI der kreativen Entwicklung der Musikindustrie immer „vier Schritte hinterher“. Zumindest im Moment sieht er keinen Grund zur Sorge. „Das ist eigentlich eine gute Nachricht für uns DJs. Es macht uns relevanter.“ Ob das allerdings auch in Zukunft so bleibe, sei fraglich.
KI als Bedrohung für Musiker?
Hardwells Worte treffen einen Nerv. Laut einer aktuellen Studie könnten Beschäftigte in der Musikbranche in den nächsten vier Jahren bis zu 25 Prozent ihres Einkommens an KI verlieren. Algorithmen komponieren bereits Tracks, erstellen Mixe und könnten in Zukunft sogar ganze Live-Sets übernehmen. Doch ist das wirklich die Zukunft, die sich die Szene wünscht?
Gerade in der elektronischen Musik, wo Innovation und Individualität entscheidend sind, könnte der menschliche Faktor unersetzlich bleiben. Hardwell selbst steht für eine Szene, die sich immer wieder neu erfindet – durch kreative Köpfe, nicht durch Codes.
Abseits der KI-Debatte sprach Hardwell auch über seine enge Verbindung zum Ultra Music Festival in Miami. Vom ersten Auftritt bis zum Headliner beim 25-jährigen Jubiläum sei es für ihn eine besondere Reise gewesen. Während solche Festivals und Clubs weiterhin den Geist der elektronischen Musik hochhalten, bleibt abzuwarten, welche Rolle KI in der Zukunft der Szene spielen wird. Eines ist jedoch sicher: Solange es Künstler wie Hardwell gibt, die ihre Visionen mit Leidenschaft und echtem Herzblut vorantreiben, wird kein Algorithmus den Takt angeben.
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Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de