Es war 2012 einer der Hits des Jahres. Platz 5 in Deutschland, Millionen Verkäufe und mittlerweile über 700 Millionen Streams: „Titanium“ von David Guetta und Sia. Aber wusstet ihr, dass Afrojack an dem Track mitgewirkt hat und er ihn sogar als größten Fehler seiner Karriere bezeichnet?
Eine E-Mail von Afrojack an David Guetta war sein größter Fehler
Am 9. Dezember 2011, veröffentlichte David Guetta seine vierte Single aus seinem Album „Nothing But The Beat“. Zusammen mit Sängerin Sia entwickelte sich „Titanium“ zu einem weltweiten Erfolg und es hagelte Top-Ten-Platzierungen in dutzenden Ländern auf der ganzen Welt. Der Song wurde mit etlichen Goldenen und Platin-Schallplatten ausgezeichnet und war für die Australiern Sia der erste weltweite Erfolg, während David Guetta mit der Single seinen achten Top-10-Erfolg in Deutschland und seine vierte Nummer-eins in Großbritannien feierte.
Es folgte auch ein sehr erfolgreiches Remix-Paket zu der Nummer, bei der unter anderem Alesso und Nicky Romero mitwirkten – und noch heute ist Alessos Remix regelmäßig auf den großen Bühnen dieser Welt zu hören.
Was viele aber nicht über den Track wissen: Afrojack hat ihn mitproduziert und bezeichnet ihn als größten Fehler seiner Karriere.
„I think it was like the biggest mistake of my career…the biggest mistake of my career. Not necessary like ‚oh my god my life changed‘ but by far one of the biggest songs I ever made that I didn’t put my name on“
„Titanium“ war nicht „underground“ genug
Es fing alles mit einer E-Mail von David Guetta an, in der der Franzose fragte, ob es in Ordnung sei, wenn Afrojacks Name auf dem Cover stehe. Schließlich hätte er, genau wie Produzent Giorgio Tuinfort übrigens, an „Titanium“ mitgewirkt.
Doch für Nick van de Wall (Afrojacks bürgerlicher Name) war der Song nicht „underground“ genug, wie er in einem Interview mit dem Business Insider verriet. Als der Track dann schließlich herauskam, sah er aber recht schnell seinen Fehler ein und fand seine Reaktion naiv und arrogant.
Als die Nummer längst ein Hit war, wurde er oft nach dem Song gefragt – und hinterher fand er es auch irgendwie albern und kindisch, doch damals wollte er einfach nicht als jemand rüberkommen, der Pop-Musik nur des Geldes wegen mache. Er sei sehr stolz auf diesen Track gewesen, wollte aber nicht ins falsche Licht gerückt werden.
Bild: David Guetta und Afrojack
Heute kann Afrojack über seine damalige Entscheidung lachen. Aber auch kein Wunder, gehört er doch mittlerweile zu den angesagtesten DJs und Produzenten. Seine E-Mail von damals würde er aber gerne vielen anderen Künstlern als kleinen Rat mitgeben, damit diese nicht denselben Fehler machen.
Diese und noch viele weitere interessante Geschichten des Grammy-Gewinners könnt ihr euch im „This Is Success“-Podcast anhören, in dem Afrojack vergangenes Jahr zu Gast war. Er spricht ab 3:30 Minuten über die „Titanium“-Geschichte, im weiteren Verlauf aber auch über berühmte Künstler, mit denen er gearbeitet hat, seine Anfänge als Musiker und Produzent und vieles mehr.
Fotocredits: Rukes
Schon gewusst?
Afrojack und David Guetta haben schon oft gemeinsam an Songs gearbeitet. „Hey Mama“ (2015) war zum Beispiel einer davon, der sich außerdem auch richtig gut verkaufte. Auch die Tracks „Dirty Sexy Money“ (2017), „Louder Than Words“ (2010) oder „Lunar“ (2011) stammen aus der Feder der beiden Freunde. Genauso wie der offizielle Song zur Fußball-EM 2016 „This One’s For You“, auf dem Afrojack auch nicht namentlich erwähnt wird.
Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de