Ab dem kommenden Wochenende ist es endlich wieder so weit: Das EDM-Event des Jahres findet statt. Während der Aufbau und die Organisation für das Tomorrowland auf Hochtouren laufen, werfen wir einen Blick zurück auf die Anfänge des Events vor 19 Jahren.
Die Anfänge des Tomorrowland Festivals
ID&T ist der Veranstalter von Tomorrowland. Anfang der 90er-Jahre gründeten die drei Amsterdamer Freunde Irfan, Duncan und Theo ihre Eventfirma. Ihre Initialen gaben ihr den Namen. Mit einigen Techno- und Hardcore-Partys (u. a. Thunderdome) zogen sie schon früh viele Besucher an. Ihr größter Erfolg war „The Final Exam“ in Utrecht mit über 10.000 Besuchern.
„Wir waren kein Teil der Gesellschaft, sondern eine Bewegung, eine Underground-Bewegung.“
Duncan Stutterheim, Mitgründer ID&T
Ende der 90er-Jahre stellten sie sich jedoch die Frage, ob das alles sei, was sie erreichen wollten. Es entstand die Idee, sich weiterzuentwickeln und mehr junge Menschen zu erreichen. So entstand das Motto „Celebrating Life“, mit dem die Gründer bis heute ihre Veranstaltungen umsetzen. Es entstanden acht Partyreihen mit jeweils über 40.000 Besuchern, darunter auch das Tomorrowland. Die Inspiration kam vom Mysteryland (ebenfalls von ID&T veranstaltet) – Ziel war es jedoch, ein breiteres Musikangebot zu schaffen.
„Ich habe den Anfang des Festivals miterlebt und es wurde von Jahr zu Jahr immer besser und besser.“
David Guetta, 2014
Tomorrowland: Die ersten Jahre
Am 14. August 2005 fand das erste Tomorrowland statt: Dorffest ist hier noch untertrieben, denn im ersten Jahr gab es immerhin zwei Bühnen und sechs Zelte, in denen gefeiert werden konnte. Rund 10.000 Besucher tanzten zur Musik von DJs wie Armin van Buuren, David Guetta oder Sven Väth. Viele Tickets waren damals noch kostenlos, denn die Veranstalter wollten möglichst viele Besucher für das neue Festival gewinnen.
Die Taktik ging auf: Im Jahr darauf besuchten 15.000 Gäste das Festival, 2007 waren es bereits 20.000. Tomorrowland wurde größer und internationaler: Erstmals kamen auch Besucher aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien nach Boom.
Der Veranstaltungsort ist bis heute derselbe geblieben: Das Naherholungsgebiet De Schorre, 14 Kilometer südlich von Antwerpen, bietet den Rahmen für das Großereignis. Seit 2006 besteht die Möglichkeit, auf dem Gelände zu campen. Auch 2007 gab es eine Neuerung: Aus dem eintägigen Festival wurde ein zweitägiges.
Der Durchbruch von Tomorrowland
2008 startete Tomorrowland zum ersten Mal richtig durch. Es kamen 50.000 Besucher und über 100 DJs traten auf. Das erste 3D-Bühnenbild hielt Einzug – eine riesige Schildkröte ragte über die Bühne. Im Jahr 2009 war das Tomorrowland zum ersten Mal ausverkauft: 90.000 Tickets wurden verkauft. Als Überraschungskünstler trat Moby auf und erweiterte das Spektrum des Festivals.
2010 gab es eine große Neuerung: Dreamville erwachte zum Leben. Der Campingplatz des Tomorrowlands bekam einen eigenen Namen und wurde ein weiteres wichtiges Puzzleteil des Mega-Events. 25.000 Menschen übernachteten auf dem Gelände, insgesamt kamen 120.000 Besucher nach Boom. Mittlerweile sind fast alle großen DJ-Namen vertreten.
Seit 2011 bietet das Tomorrowland Platz für 180.000 Besucher – damals war es innerhalb weniger Tage ausverkauft. Seit das Festival an zwei Wochenenden stattfindet (2014 und 2017 bis 2019), kommen sogar 400.000 Besucher. Im Jahr 2022 fand die Veranstaltung zum ersten und einzigen Mal an drei Wochenenden statt – mit 600.000 Besuchern.
Der Rest ist Geschichte. Heute gehört das Festival zu den größten und schillerndsten Events der Musikszene und geht am kommenden Freitag in die insgesamt 18. Runde.
Fotocredit:: Tomorrowland
Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de