Egal, ob im Radio, auf Festivals oder in Clubs: Jeder von uns hat die Musik von Topic schon gehört und er ist aus der elektronischen Szene nicht mehr wegzudenken. Wir haben ihn zum Interview getroffen und mit ihm über seine Single „Lucid Dream“, seine neue Collab mit Joel Corry und über Döner gesprochen.
Topic im exklusiven Interview mit DJ Mag Germany
„Welcome back to Germany“ muss man schon fast sagen.
Topic: Ja, danke danke!
Wie ist es, so viel Zeit in Dubai zu verbringen? Robin Schulz ist auch gerade dahingezogen – trifft man sich dann da beim Metzger, oder wie?
Topic: Seit Mai bin ich wieder viel in Europa. Läuft gut. Ich bin viel unterwegs. Robin hab’ ich daher noch nicht getroffen – also als er nach Dubai gezogen ist, war ich schon wieder viel hier.
Was gönnst du dir immer als Erstes, wenn du nach Deutschland kommst?
Topic: Döner! Ist nicht immer das Erste, aber ganz oft, wenn ich überlege „Was isst du heute?“ entscheid’ ich mich für Döner. Hier gibt es einfach den besten Döner.
Was ist für dich „typisch deutsch“?
Topic: So ein negatives Grummeln am Flughafen irgendwie – das ist für mich Deutsch (lacht).
Ich finde, wir brauchen mehr German Vibes in den DJ Mag Top 100 DJs!
Topic: Bin ich auch der Meinung, deswegen: Votet jetzt hier mal alle!
Du bist letztes Jahr neu auf #69 eingestiegen in die DJ Mag Top 100 DJs. Deine Traum-Position dieses Jahr?
Topic: Ah … 47! Also gerade so Top 50, das wär schon wild.
Wo wir schon über „Träume“ reden: „Lucid Dream“ heißt dein aktueller Track. Seit Langem mal wieder ein Solo-Track von dir. War mal wieder Zeit dafür oder Zufall?
Topic: Nein, das war eigentlich Zufall, weil die Sängerin von dem Song kein Artist-Projekt hat. Der war das egal, die will gar nicht da draufstehen. Aber das ist ’ne sehr interessante Single, weil es wieder schneller ist, mehr Festival, einfach mal einen Drop hat, der 32 Takte läuft (Anmerkung der Redaktion: Im Durchschnitt sind Songs in der heutigen Zeit 2:30 min lang. „Lucid Dream“ ist 45 Sekunden länger.). Das ist glaub’ ich der einzige Song von mir, den ich in der Original-Version spiele. Sonst macht man ja immer Remixe, Mashups oder eigene Versionen. Aber „Lucid Dream“ ist die Original-Version aus dem Studio, die dann auch genau so auf dem Festival läuft.
Topic & Joe Corry über ihre gemeinsame Collab
Was ist eigentlich aus dem gemeinsamen Track mit Joel Corry geworden, den du vor Kurzem mal auf einer Party geteast hast?
Topic: Ah, Joel Corry sitzt da gerade in Sichtweite und hat mir eben noch gesagt: „Wir müssen das Ding noch angehen“. Der Song war einfach fertig, aber wie das so oft im Musik-Business so ist, ist irgendwas Doofes dazwischengekommen, deswegen konnten wir das nicht releasen. Wenn man aber jetzt ein halbes Jahr warten, dann klingt der Song natürlich wieder alt.
Wollen wir Joel Corry nicht einfach kurz dazu holen und ihn fragen?
(Joel Corry kommt rein und crasht das Interview)
Joel, herzlich willkommen! Wir haben uns gerade gefragt, wie es um deine und Topics Zusammenarbeit „Low“ steht.
Joel Corry: Alles, was ich sagen kann, ist: Das ist ein absoluter Knaller! Und wenn die Zeit reif ist, werden wir dieses Monster herausbringen!
Topic: Ja, stimmt. Ich hab’ es zu früh geteast. Ich meinte im Mai, dass wir den Track in drei Wochen rausbringen (beide lachen).
Joel Corry: Ich habe den Song in vielen Sets gespielt und viele Leute haben mich nach dieser ID gefragt: Ich möchte es so gerne sagen, aber wir halten es ein bisschen unter Verschluss.
Arbeitet so lange wie nötig daran und sagt mir dann Bescheid, ok? Haben wir das schon mal geklärt! Danke, Joel.
Und Topic: Wir schauen jetzt mal auf deine erste Halbzeit 2023 zurück. Was war bisher dein Lieblings-Track dieses Jahr. Egal, ob von dir oder von irgendwem anders. Vielleicht bist du auch ein Riesen-Fan von „Komet“ von Apache und Udo Lindenberg oder so?
Topic: „Komet“ ist auf jeden Fall ein starkes Ding. Aber mein Song ist natürlich von John Summit „Where You Are“ – der ist einfach wow!
Wie sieht es Festival-mässig aus gerade? Vergangenes Jahr hast du ja die Premiere vom San Hejmo sehr abgefeiert. Warst sogar bei Marteria im Moshpit. Aber das PAROOKAVILLE hat doch immer noch ’nen ganz besonderen Stellenwert, oder?
Topic: Ja, für mich war es das erste große Festival, auf dem ich gebucht worden bin und gespielt habe. Es ist mehr oder weniger auch ein Heimspiel, weil es nur eine Stunde bis in die alte Heimat ist, zu meinen Eltern. Aber man kennt hier auch so viele, vom Team und von den Leuten. Normalerweise ist das bei so großen Festivals viel unpersönlicher. Hier fühlt es sich einfach heimisch an.
Topic freut sich aufs Tomorrowland und auf das Untold
Und weltweit: Von welchem Festival warst du zuletzt überrascht?
Topic: Ich fand tatsächlich hier in der Region das Luft & Liebe sehr krass. Irgendwie dachte ich: Ok, Duisburg im Mai, da hat man jetzt nicht die größten Erwartungen, wenn man ehrlich ist. Aber es war unfassbar. Die ganzen Leute. Solch eine krasse Energie. Da würde ich gerne wieder auflegen. Und was jetzt noch ansteht: Das zweite Tomorrowland-Wochenende, da freu’ ich mich extrem drauf. Und auch auf das Untold Festival in Rumänien. Das soll wohl richtig wild sein, hab’ ich gehört. Da hab’ ich auch eine crazy Set-Time von 23 Uhr bis 1 Uhr auf der Mainstage im Dunkeln, mit Feuerwerk und allem. Ich glaub’, das wird krass.
Klingt mega! Dann vielen Spaß und danke.
Topic: Danke dir.
Alle weiteren Tour-Stopps von Topic findet ihr unter topic-music.com.
Fotocredit: Krijn van Noordwijk
Schon gewusst?
Das erste Mal richtig Aufmerksamkeit bekam Topic im Jahr 2015. Damals veröffentlichte er zusammen mit Nico Santos den Song „Home“, der sich über ein halbes Jahr in den deutschen und österreichischen Charts hielt. Ende 2019 dann der Durchbruch auf der ganzen Welt mit „Breaking Me“ – mittlerweile wurde der Song über eine Milliarde Mal auf Spotify gestreamt und gehört damit zu einem elitären Kreis.
Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de