Insgesamt werden an diesem Wochenende 225.000 Besucher aus Dutzenden Ländern nach PAROOKAVILLE pilgern, um drei Tage lang „Madness, love and pure happiness“ zu feiern. Doch wie hat alles angefangen? Ganz einfach: Am Anfang war alles nur eine kleine Beachparty.
PAROOKAVILLE: Von der Vision bis zum ersten Festival
Bernd Dicks, leidenschaftlicher 1LIVE-Reporter und gebürtiger Weezer, war von elektronischer Musik begeistert und entdeckte damals den „Hunger der jungen Leute nach einem Festival-Showkonzept wie Tomorrowland“. Als er die Loveparade-Katastrophe als Festivalreporter hautnah miterlebte, entstand in ihm der Wunsch, ein neues Großereignis zu schaffen, das die elektronische Festival-Landschaft belebt.
„Nach der Loveparade war ein regelrechtes Vakuum in der elektronischen Festival-Landschaft entstanden. Der Hunger nach etwas Neuem war groß.“
Bernd Dicks, Aachener Zeitung
Gemeinsam mit seinen Freunden Norbert Bergers und Georg van Wickeren organisierte er zunächst eine jährliche Beachparty, um die Veranstaltungskultur in seinem Heimatort zu bereichern. Doch der Erfolg wuchs schnell und mit 5.000 Besuchern im Jahr 2014 wurde der Weezer Rathausplatz als Veranstaltungsort zu klein. So entstand die Idee, das Gelände des Flughafens zu nutzen, auf dem bereits das Hardstyle-Festival Q-Base stattfand. Die Vision von PAROOKAVILLE war geboren.
Zwei Jahre lang arbeiteten die Gründer intensiv am Konzept des Festivals. Bernd brachte seine Erfahrung im Umgang mit Künstlern aus seiner Radioarbeit ein, Norbert und Georg ihre Expertise in technischen Bereichen. Auch Ulrich Rauschenberger, Booker für die Künstlerakquise im Bootshaus, war von Anfang an am Konzept beteiligt.
Sie ließen sich von bekannten Festivals wie Tomorrowland, Mysteryland und Electric Daisy Carnival inspirieren. Doch sie wollten nicht einfach kopieren, sondern ein eigenes, einzigartiges Konzept entwickeln. So entstand die Idee einer eigenen Stadt als Kulisse für PAROOKAVILLE, wobei für die Mainstage der ersten Ausgabe 2015 der gleiche Bühnenbauer wie bei Tomorrowland engagiert wurde.
In drei Jahren von der Regionalliga in die Champions League
2015 fand die erste Ausgabe mit insgesamt 40.000 Besuchern statt – damals noch mit „nur“ fünf Bühnen und rund 80 DJs, darunter Alesso, Armin van Buuren, Dimitri Vegas & Like Mike und Steve Aoki. Trotz anfänglicher organisatorischer Schwierigkeiten stieß die Premiere auf positive Resonanz bei Besuchern, Künstlern und Fachpresse. Besonders hervorgehoben wurden das gelungene Konzept und der offene Umgang der Veranstalter mit Kritik.
Für die zweite Ausgabe 2016 wurde die Kapazität an Besuchern pro Tag deutlich erhöht. Dazu wurde das Festivalgelände von 65.000 m² auf 80.000 m² erweitert. Innerhalb von drei Tagen war das Festival ausverkauft, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch kein Line-up bekannt war.
Im dritten Jahr wagte das Festival einen mutigen Schritt und erstreckte sich erstmals über drei aufregende Tage voller elektronischer Musik und unvergesslicher Momente. Um noch mehr Festivalbesucher zu begeistern, wurde die Kapazität erneut erweitert – 60.000 begeisterte Besucher konnten nun täglich das Festivalgelände erkunden. Vorfreude und Begeisterung waren spürbar, als 100.000 Vorregistrierungen eingingen und innerhalb von nur vier Stunden 72.000 der 80.000 Tickets innerhalb von zwei Tagen ausverkauft waren. Damit ist PAROOKAVILLE nach drei Jahren das größte elektronische Festival in Deutschland und eines der fünf größten weltweit.
2018 brach PAROOKAVILLE erneut alle Rekorde und war zum vierten Mal in Folge ausverkauft. Das Festival lockte nicht nur ein begeistertes Publikum an, sondern auch einige der heißesten DJ-Stars der Szene. Martin Garrix rockte etwa die Bühne und das fulminante Closing spielte kein Geringerer als Hardwell – eine Premiere für das Festival. Doch damit nicht genug – der Auftritt von KSHMR sorgte für zusätzliche Ekstase. Mit einer spektakulären Live-Show, zu der er 20 talentierte indische Künstler mitbrachte, bewies KSHMR, dass er ein wahres Bühnengenie ist. Dieses atemberaubende Spektakel hatte es vor PAROOKAVILLE nur einmal gegeben, und zwar bei Ultra Miami. Ein wirklich unvergessliches Jahr voller Musik, Energie und Magie.
Im fünften Jahr wurde erstmals mit über 300 DJs gefeiert, darunter Above & Beyond, Alesso, The Chainsmokers, DJ Snake, Oliver Heldens, Sven Väth, W&W und Yellow Claw. Insgesamt 210.000 Besucher pilgerten nach Weeze und Steve Aoki war sogar mit einem Cateringstand seiner eigenen Marke Pizzaoki vertreten.
Nachdem PAROOKAVILLE 2020 und 2021 abgesagt werden musste, ging es 2022 mit Rekorden weiter. Erstmals besuchten 225.000 Besucher das Festival und feinste elektronische Musik, gepaart mit extravaganten Bühnen, Laser, Feuerwerk und Lichterketten sorgten für eine einzigartige Atmosphäre. Die Stadt, die es nur einmal im Jahr gibt, war wieder bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet.
PAROOKAVILLE 2024
Nun öffnet PAROOKAVILLE vom 19. bis zum 21. Juli 2024 erneut seine Tore. Alle Visa für die achte Edition sind vergriffen und es werden wieder 225.000 Bürger am Airport Weeze erwartet. Mehr als 300 DJs aller elektronischen Genres treten an den drei Tagen auf mehr als zwölf Bühnen auf. Für alle, die nicht live dabei sein können, bietet PAROOKAVILLE zum dritten Mal einen exklusiven Livestream an. Alle Informationen dazu findet ihr in Kürze bei uns.
Fotocredit: Moments Fotography / Robin Böttcher
Franz Beschoner
Head of Editorial / franz@djmag.de