Neue Umfrage enthüllt: 44 % der Musikfans kaufen weniger Festivaltickets

Neue Umfrage enthüllt: 44 % der Musikfans kaufen weniger Festivaltickets

Eine aktuelle Umfrage unter britischen Musikfans offenbart alarmierende Trends: 44 % der Befragten gaben an, im Jahr 2024 weniger Festivaltickets zu kaufen als in den Vorjahren. Gleichzeitig weigern sich 49 %, mehr als 200 Pfund (ca. 237 Euro) für ein Ticket auszugeben – ein Problem, das die ohnehin gebeutelte Festivalbranche weiter unter Druck setzt.

Ist der Festival-Boom am Ende?

Nach einem Jahr, in dem mehr als 40 britische Festivals ihre Veranstaltungen für 2024 aufgrund explodierender Kosten und enttäuschender Ticketverkäufe pausierten oder ganz aufgaben, verdeutlichen die neuen Zahlen das Dilemma der Branche. Pirate Studios, die die Umfrage unter 1.700 Festivalbesuchern durchführten, zeigen auf, dass die Zahlungsbereitschaft der Fans an ihre Grenzen stößt – während die Ticketpreise für viele mehrtägige Events längst die 300-Pfund-Marke (ca. 356 Euro) überschreiten.

Die Ergebnisse zeichnen ein düsteres Bild für die Zukunft der Festivals: Fast ein Drittel der Befragten (29 %) erklärte, dass sie treu an ihren Lieblingsfestivals festhalten, was es neuen Events schwer macht, Fuß zu fassen. Zudem suchen 20 % gezielt nach Frühbucher- oder ermäßigten Tickets, um sich den Festivalspaß überhaupt leisten zu können.

David Borrie, CEO von Pirate Studios, äußerte sich besorgt über die Lage:

„Es gibt eine starke Kultur unter Musikern und Fans, ihre Lieblingskünstler und Veranstalter zu unterstützen, sei es durch den Kauf von Tickets, Merchandise oder Platten. Doch bei den aktuellen Preisen kann die Szene den Festivalbetrieb allein nicht aufrechterhalten. Staatliche Unterstützung ist jetzt unerlässlich.“

Diese Trends sind nicht nur auf Großbritannien beschränkt: Auch die deutsche Festivalszene steht vor ähnlichen Herausforderungen. Hohe Kosten und begrenzte Budgets der Fans setzen vielen Festivals zu, die sich zunehmend mit denselben Problemen der Überteuerung und sinkenden Besucherzahlen konfrontiert sehen. Während einige große Festivals in Deutschland weiterhin florieren, kämpfen kleinere und aufstrebende Events oft ums Überleben. Wie in Großbritannien könnte auch hier eine verstärkte Unterstützung durch öffentliche Stellen und innovative Preisstrategien nötig sein, um die Festivalszukunft zu sichern.

Fotocredit: Wendy Wei


Franz Beschoner

Franz Beschoner

Head of Editorial / franz@djmag.de