John Summit: „Ich habe versucht, mein ganzes Leben in einen einzigen Koffer zu packen“

John Summit: „Ich habe versucht, mein ganzes Leben in einen einzigen Koffer zu packen“

John Summit gilt derzeit als heißester House-Export aus den USA. Nach seinem Closing Set beim Coachella Festival in Kalifornien und einer ausverkauften Show im legendären Madison Square Garden in New York hat ihn DJ Mag Reporterin Claudia Franzen bei seinem einzigen Deutschlandauftritt 2024 beim PAROOKAVILLE in Weeze getroffen.

John Summit im Interview mit DJ Mag Germany

Hi John! Schön, dass du es zum PAROOKAVILLE geschafft hast. Ich hatte mir aus zwei Gründen mal kurz Sorgen gemacht: Erstens gab es ja heute dieses IT-Problem, wodurch es unter anderem auch an Flughäfen weltweit zu Problemen kam.

John Summit: Ich hatte Glück mit meinem Flug, der war super pünktlich. Aber tatsächlich hat sich dann mein Fahrer auf dem Weg hierher verfahren und wir haben zwei Stunden bis zum Gelände gebraucht.

John Summit
Foto: Stijn De Grauwe

Willst du den zweiten Grund auch noch hören? Ich hab’ in deiner Insta-Story gesehen, wie du deinen Koffer packst.

John Summit: Ja (lacht), ich bin jetzt seit zwei Monaten auf Tour und ich habe versucht, mein ganzes Leben in einen einzigen Koffer zu packen – das dauert dann halt immer ein paar Stunden, bis alles passt!

Was hast du denn mitgebracht, in diesem einen Koffer?

John Summit: Ich habe ungefähr acht T-Shirts mit, ein paar Hosen und natürlich Unterwäsche.

Setzt du auch auf Outfit-Sets, damit alles zusammenpasst?

John Summit: Ja, ich versuche es. Ich gehe aber auch oft einfach noch in lokalen Läden shoppen. Falls Ihr Empfehlungen habt?

Neues Album „Comfort In Chaos“

In Weeze? Nicht wirklich (lacht). Der Ort hier ist vor allem für das Festival bekannt. Es ist wirklich keine Großstadt. Was du aber auf jeden Fall eingepackt und mitgebracht hast, ist dein neues Album „Comfort In Chaos“.

John Summit: Ja, ich hab das Album direkt getestet und viel neue Musik gespielt. Das ist schon unheimlich, wenn man sein neues Album vorstellt und das geht ja gar nicht so in die Festival-Richtung. Es ist sehr persönlich und emotional. Die Reaktionen der Fans sind wirklich positiv und das freut mich natürlich.

Erzähl mal, wie dein Set im Desert Valley war?

John Summit: Das Set war super, ich habe zweieinhalb Stunden gespielt. Ich habe mit Tech House angefangen, sehr clubbig und dann immer mehr Vocals hineingebracht. Und der Moment, wo ich gemerkt habe, dass alle die Lyrics meiner Hits kennen, hat mir echt Selbstsicherheit gegeben.

Du hast auch länger gespielt als eigentlich geplant war, oder?

John Summit: Ja, ich habe ziemlich überzogen, weil all die anderen DJs offenbar Probleme mit der Anreise hatten wegen des weltweiten IT-Problems.

Die Crowd hier ist einfach unglaublich! Alle haben ein Lächeln im Gesicht und freuen sich über die Musik – egal, was ich gespielt habe. Ich freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch hier. Die Sonne ging gerade unter, das war ein ganz toller Moment, wie ein Special Effect für mein Set.

John Summit
Foto: Stijn De Grauwe

Also ich würde sagen, du hast dir für das Album ein paar Blumen verdient.

John Summit: (wird mit einem Strauss Rosen überrascht) Nicht euer Ernst! Wow, danke, die sind wunderschön! Jetzt werde ich das PAROOKAVILLE nie mehr vergessen.

Vielleicht gibt es heute Abend noch ein paar mehr Gründe. Hast du dir das PAROOKAVILLE-Gelände schon angeschaut? Das ist hier wirklich wie eine richtige Festivalcity, mit einem Postamt, einem Gefängnis und einer Kirche zum Heiraten.

John Summit: Soll ich die Rosen hier vielleicht an die Mädels verteilen und dann heiraten?

Das hast du jetzt gesagt … also vielleicht?

John Summit: Weißt du, dass ich einen deutschen Hintergrund habe? Also mein Nachname ist „Schuster“ – das ist doch Deutsch, oder? (versucht Deutsch zu sprechen) Ich sprechen Deutsch (lacht). Ich habe mal ein Jahr in Österreich gelebt.

Okay, Themawechsel, bevor das jetzt in Deutschunterricht ausartet. Auf welche Shows freust du dich ganz besonders, die dieses Jahr noch anstehen?

John Summit: Ich spiele demnächst im The Gorge mit Dom Dolla, das ist ein Amphitheater außerhalb von Seattle und ansonsten spiele ich überall einfach meine eigenen Shows. Es stehen noch ein paar richtig große Sachen an, aber darüber darf ich noch nicht reden.

Kommst du denn zurück nach Deutschland?

John Summit: Ich komme sehr gerne wieder nach Europa, ich liebe es hier. Die Kultur, den Vibe und die Energie der Fans. Alle sind so nett! Sagt mir, wo ich hinkommen soll, ich werde kommen!

Okay, darauf werde ich dich aber festnageln. Danke für das Interview und bis bald.

Fotocredit: Press Pic


Claudia Franzen

Claudia Franzen