Gryffin über seine neue Musik: Mein Ziel ist es nicht, dasselbe Album zweimal zu releasen

Gryffin über seine neue Musik: Mein Ziel ist es nicht, dasselbe Album zweimal zu releasen

In den USA ist Gryffin auf den Mainstages vom EDC, Ultra und anderer internationaler Festivals unterwegs. Diesen Sommer ist er jedoch nach langer Pause nach Europa zurückkehrt und durch England, Österreich, Norwegen und Belgien getourt. Im Interview hat er uns einiges über das Tourleben und neue Musik verraten.

In den USA ist Gryffin auf den Mainstages vom EDC, Ultra und anderer internationaler Festivals unterwegs. Diesen Sommer ist er jedoch nach langer Pause nach Europa zurückkehrt und durch England, Österreich, Norwegen und Belgien getourt. Im Interview hat er uns einiges über das Tourleben und neue Musik verraten.

Gryffin im exklusiven Interview mit DJ Mag Germany

Vielen Dank, dass du dir bei deinem engen Terminkalender voller EU-Tourstopps Zeit für uns nimmst. Wie geht es dir gerade?

Gryffin: Sehr gut! Das ist hier gerade meine dritte Show in den vergangenen drei Tagen und morgen findet meine letzte Show dieser Woche statt. Es ist zwar sehr intensiv, aber auch total spannend. Ich war lange nicht mehr auf Tour, wenn ich ehrlich bin. Umso mehr begeistert mich der Festival-Vibe in Europa gerade, der ist immer etwas Besonderes.

Das letzte Mal, als du hier warst, ist nun auch gute vier Jahre her. Gab es für dich etwas, wo du dachtest „wenn ich wieder in Europa bin, muss ich das wiederholen“?

Gryffin: Ich wollte auf jeden Fall wieder Paris und London besuchen. Leider hatte ich damals nie wirklich die Zeit die Städte zu erkunden, das versuche ich gerade nachzuholen.

Auch wenn du von den Städten nicht allzu viel siehst, was machen denn Shows in Europa so besonders?

Gryffin: Es ist auf jeden Fall nicht mit Amerika zu vergleichen. Ich war jetzt so viel in Amerika unterwegs, wodurch ich mir dort eine feste große Fanbase, im Vergleich zu Europa, aufgebaut habe. Hier in Übersee fühlt es sich so an, als würde ich in die Zeit zurückreisen, als ich noch ein Newcomer war. Mein Team und ich nennen es scherzhaft „The Humble Tour“. Umso größer ist die Freunde, wenn meine Musik gut ankommt.

Dazu werden wahrscheinlich auch deine Performances mit E-Gitarre, Piano und weiteren Instrumenten beitragen. Wie kam es eigentlich dazu?

Gryffin: Es gibt mir die Möglichkeit meine Show viel facettenreicher zu gestalten, sowie es mir einfach großen Spaß bereitet, auf der Bühne die Gitarre herauszuholen. Dadurch, dass ich im frühen Alter mit dem Klavierspielen angefangen habe, ist das Piano bei der Performance eine Art „Comfort Zone“ für mich.

„Mein Ziel ist es nicht, dasselbe Album zweimal zu veröffentlichen, sondern mit meiner Musik als Artist zu reifen“

Deine Alben „Gravity“ und „Alive“ waren sehr melodisch und mit House-Klängen sowie mit starken Vocal-Nummern bestückt. Wo geht die musikalische Reise als nächstes hin?

Gryffin: Aktuell tauche ich mehr in clubbige Sounds ab. Es hat aber auch Zeit gebraucht, gerade durch Corona, meinen Sound weiterzuentwickeln. Mein Ziel ist es nicht, dasselbe Album zweimal zu veröffentlichen, sondern mit meiner Musik als Artist zu reifen. Die neue Musik – wie die neuste Single „Dreams“ – ist wohl die „danciest“ Musik, die ich bisher veröffentlicht habe. Bei meinen Livesets tobe ich mich jedoch auch gerne mit verschiedenen Genres aus. Es gibt aktuell echt coole experimentelle Musik in der Dance-Szene, oder Genres wie Techno, die wieder aufleben.

Gibt es denn auch ein weitere Subgenres, bei denen du dir ein Comeback vorstellen könntest?

Gryffin: Gute Frage. Ich habe das Gefühl, dass Big Room in den USA praktisch ausgestorben ist. Entsprechend würde ich mir eine Weiterentwicklung des Big Rooms gut vorstellen können und auch wünschen. Techno feiert aktuell ohnehin ein großes Comeback. Aber können wir auch kurz darüber reden, was für einen Erfolg Drum ‘n’ Bass aktuell feiert, das ist einfach verrückt! In den USA scheint es noch etwas in den Kinderschuhen zu stecken, aber was hier in Europa mit Drum ‘n’ Bass abgeht, ist einfach der Wahnsinn!

Neue Musik hast du bereits angekündigt. Wann können wir dich denn in Deutschland wieder erwarten? Müssen wir uns erneut vier Jahre gedulden?

Gryffin: [lacht] Absolut nein! Ich habe schon mit meinem Team gesprochen, dass wir nicht noch mal eine solche lange Pause einlegen, schließlich macht es mir einfach viel zu viel Spaß unterwegs zu sein. Sobald mich eine neue Musik veröffentlicht habe, peilen wir eine globale Tour samt Festival-, Live- und Club-Shows an, eine Mischung aus allem. Und das nicht erst in vier Jahren!

Je kürzer die Fans nochmals warten müssen, umso größer die Freude! Vielen lieben Dank für das Interview.

Fotocredit: Gryffin (Press Pic)

Über 3 Milliarden Spotify-Streams

Nicht nur als Live-Performer ist Gryffin erfolgreich unterwegs. Trotz seines eher unkommerziellen dominanten Bass-Sounds, begeistert er mit seiner Musik eine breite Fanbase. Nicht nur, dass sein Debütalbum in die Top 3 der Billboard Dance Chart schoss, die komplette Diskografie Gryffins erstreckt sich über stolze 3 Milliarden Streams auf Spotify.


Jennifer Lindner

Jennifer Lindner